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Scheepsmodel van Padmos en Blijdorp

Außergewöhnliches Schiffsmodell Padmos und Blijdorp

Schiffsmodelle werden seit Jahrhunderten gebaut, dennoch sind in den Niederlanden nur wenige authentische Exemplare zu bewundern. Dieses Modell aus dem Jahr 1723 ist nicht nur selten, sondern auch etwas ganz Besonderes, weil es zwei identische Schiffe darstellt: die „Padmos“ und die „Blijdorp“.

Wichtigster Transportschiffstyp der VOC

Die identischen Schwesterschiffe „Padmos“ und „Blijdorp“ wurden kurz nacheinander in den Jahren 1722 und 1723 fertiggestellt. Es handelte sich um Ostindienfahrer, die nach Indien fuhren, um mit wertvoller Fracht zurückzukehren. Daher auch der niederländische Name „Spiegelretourschip“ oder einfach nur „Retourschip“, also Schiff, das zurückkehren soll. Es war der wichtigste Transportschiffstyp der VOC, weshalb die Schiffe oft einen reich verzierten „Spiegel“ hatten. Ostindienfahrer fuhren fast immer mit mehreren Schiffen in einer Flotte nach Indien. Schließlich lauerten auf dem Weg dorthin immer viele Risiken, wovon Seeräuber die größte Gefahr darstellten. Voll beladene Handelsschiffe stellten eine reiche Beute dar und rivalisierende Nationen zögerten nicht, in Kriegszeiten die Handelsflotten der anderen zu überfallen. Auch das war ein Grund dafür, warum die Handelsschiffe – wie dieses Modell gut zeugt – mit einer großen Anzahl von Kanonen ausgestattet wurden. Die meisten Ostindienfahrer fuhren höchstens vier oder fünf Mal zwischen den Niederlanden und Asien hin und her. Es handelte sich um weite und intensive Fahrten, die zu starker Abnutzung führten. So war insbesondere in den ostasiatischen Gewässern der Schiffsbohrwurm weit verbreitet, der seinem Namen alle Ehre machte und erhebliche Schäden am Holz verursachte. Um die Schäden durch den Schiffsbohrwurm zu bekämpfen, wurde der Schiffsrumpf oft doppelt verstärkt und ab dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts mit Kupferplatten versehen.

Höchste Detailtreue

Als die „Blijdorp“ 1733 an der Westküste Afrikas strandete, hatte sie mit zehn Jahren eine durchschnittliche Lebensdauer hinter sich. Die „Padmos“ hielt bemerkenswert lange durch und diente nicht weniger als 25 Jahre. Dieses Modell wurde etwa zur gleichen Zeit wie die beiden Schiffe selbst gebaut und stellt beide Schiffe dar. Deswegen stehen beide Schiffsnamen auf dem Heckspiegel. Leider wissen wir nicht, wer das Modell gebaut hat. Es könnte ein alter Schiffsbauer gewesen sein, oder gerade ein Lehrling, der lernen sollte, wie so ein Schiff zusammengebaut ist. Die nahezu perfekte Detailtreue lässt darauf schließen, dass es jemand gewesen sein muss, der Werft verbunden war oder zumindest sehr großes Wissen über diese Art von Schiffen besaß. Angesichts der Qualität und Schönheit dieses Modells hat es wahrscheinlich als Dekoration in einem Konferenzraum der VOC gestanden.

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