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De aktentas van Caland

Aktentasche Pieter Caland

Was hat eine gewöhnliche Tasche wie diese inmitten der Topstücke zu suchen? Manche Objekte offenbaren ihren Wert erst, wenn man die Geschichte dahinter kennt. Diese Tasche war einst im Besitz von Pieter Caland, der den „Nieuwe Waterweg“ geplant hat. Ohne ihn wäre Rotterdam heute nicht der größte Hafen Europas.

Von entscheidender Bedeutung für den Hafen von Rotterdam

Diese Aktentasche (1860–70) gehörte dem Wasserbauingenieur Pieter Caland. Womöglich hat er darin seine ersten Entwürfe für den Nieuwe Waterweg transportiert, der ihn berühmt gemacht hat. Der Nieuwe Waterweg war von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Hafens von Rotterdam und damit auch für die Niederlande als maritime Nation.

Ein besserer Wasserweg zum Meer für Rotterdam

Pieter Caland war 30 Jahre alt, als er Mitglied eines Untersuchungsausschusses wurde, der sich mit der Frage befasste, wie Rotterdam einen besseren Wasserweg zum Meer bekommen könnte, um zu verhindern, dass die Hafenstadt hinter ihren Konkurrenten zurückfällt. Die Maas zwischen Rotterdam und Hoek van Holland wurde durch kontinuierliche Versandung immer flacher. Das barg die Gefahr, dass der stetig wachsende Schiffsverkehr den Hafen von Rotterdam irgendwann nicht mehr würde erreichen können. Der junge Caland handelte entschlossen, als er 1857 vorschlug, alle bestehenden Pläne zu verwerfen, und sprach sich für den Bau einer offenen Wasserstraße auf dem kürzesten Weg zum Meer aus. Im Januar 1863 wurden seine Pläne genehmigt und ein Gesetz verabschiedet, das es ermöglichte „im Interesse von Handel und Schifffahrt (...) den Wasserweg von Rotterdam zum Meer zu verbessern“. Die Umsetzung des Plans dauerte von 1864 bis 1872. Schon kurz nach der Eröffnung des Nieuwe Waterweg stellte sich jedoch heraus, dass dieser weiterhin der Versandung ausgesetzt war. Trotz der Idee, die Dämme bis zu 2 km ins Meer hinaus zu verlängern und damit die Nordseeströmung zu brechen, gelang es Caland nicht, den Schlick aus dem Kanal herauszuhalten. 1876 erwies sich eine Ausbaggerung als notwendig, um dem Nieuwe Waterweg die erforderliche Tiefe zu verleihen, was letztendlich erst 1885 gelang. Weil dies das Budget für das Projekt ordentlich überstieg, wurde Caland 1878 auf eigenen Wunsch von seinen Aufgaben entbunden.

Heute

Seitdem und bis zum heutigen Tag muss der Kanal übrigens ständig ausgebaggert werden, um seine Tiefe zu erhalten. Trotzdem gibt es heute niemanden mehr, der die Bedeutung des Nieuwe Waterweg für Rotterdam und die Niederlande bestreiten würde. Und es hat schon seinen Grund, dass die Stadt Caland unter anderem mit einem Denkmal, einer nach ihm benannten Straße und einer ebensolchen Metrolinie ehrt. Das Maritiem Museum trägt seinen Teil dazu bei, indem es diese Aktentasche, die 1962 von einem Enkel Calands gestiftet wurde, in seine Sammlung aufgenommen hat.

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